Die Grundlage für das STOPP-Konzept des DFB bot das Konzept des württembergischen Fußballverbands. Nun führt der DFB das Konzept bundesweit in allen Spielklassen unterhalb der Regionalliga als Pilotprojekt ein. Ab der kommenden Saison wird es uns also auch auf den Sportplätzen im Landkreis Holzminden begegnen.

Das Pilotprojekt ist ein Baustein der Strategie „Deeskalation und gegen Gewalt im Fußball.” Konkret soll es den Schiedsrichtern die Möglichkeit geben Fußballspiele, in hitzigen Spielphasen, für eine selbst bestimmte Zeit zu unterbrechen.

Die Spielunterbrechung auf Zeit soll vor Allem der Unterbrechung von Eskalationsphasen dienen. In der vom Schiedsrichter angeordneten Auszeit sollen sich alle Parteien und Beteiligten beruhigen können. Ziel ist Gewaltvorfälle und Spielabbrüche zu minimieren.

Der DFB empfiehlt das Konzept immer dann anzuwenden, wenn sich eine Eskalation anbahnt. Zum Beispiel nach Unsportlichkeiten, oder Tätlichkeiten, die eine Eskalation nach sich ziehen könnten, bei Rudelbildungen, oder aber auch bei massiven verbalen Anfeindungen von außen.

Auf das Zeichen des Schiedsrichters hin müssen sich dann beide Mannschaften in ihre eigenen Strafräume zurückziehen. Alle Spieler, die den Strafraum in der vom Schiedsrichter angeordneten Zeit unerlaubt wieder verlassen, werden mit der gelben Karte verwarnt. Darüber hinaus hat der Schiedsrichter die Möglichkeit nach eigenem Ermessen bestimmte Personen im Mittelkreis zu versammeln. Dazu gehören zum Beispiel Kapitäne, Trainer, Platzordner, aber auch andere erforderlich erscheinende Personen. Die Teamoffiziellen und Auswechselspieler bleiben während der Auszeit an der eigenen Auswechselbank. Pro Team darf allerdings ein Betreuer die Spieler mit Getränken versorgen, oder zum Beispiel Behandlungen vornehmen.

Im Mittelkreis erklärt der Schiedsrichter den hinzugezogenen Personen warum er die Beruhigungspause anwendet, was die nächsten Schritte sein werden und wie lange die Unterbrechung dauern soll. Daraufhin sollen die Personen beruhigend auf ihre Spieler, Teamoffiziellen, oder auch Zuschauer einwirken.

Maximal zwei solcher Beruhigungspausen sollen pro Spiel möglich sein. Würde eine weitere, dritte Beruhigungspause notwendig werden, wird das Spiel abgebrochen.

Es bleibt abzuwarten, wann uns die erste „STOPP-Pause” im Landkreis Holzminden erwartet. Die Möglichkeit dazu besteht ab der kommenden Saison.

Niklas Gutacker